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Rapunzel Naturkost

7little46

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16 Januar 2011
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ich hab schon öfter mal Produkte von denen gekauft und bin ziemlich zufrieden damit



ich erinnere mich aber dunkel mal etwas negatives über Rapunzel gelesen zu haben aber weiß nicht mehr worum es da ging... könnte Gentechnik betroffen haben
 

Natura

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Hallöchen,

Also wenn ich ehrlich bin höre ich das jetzt zum ersten Mal. Wäre natürlich interessant zu wissen ob an der Sache etwas dran ist.

LG,
Lars
 

7little46

Well-Known Member
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16 Januar 2011
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Ich finde das leider nicht mehr... naja, ich weiß ja auch nicht genau, nach was ich suchen soll. ;)
Was ich gefunden habe, war zum einen, dass es Zoff gab wegen der Belieferung von Denn (Dennree), den Zusammenhang habe ich aber nicht ganz nachvollziehen können. Vielleicht weiß da jemand anderes Bescheid?
Das andere ist ein Palmöl-Streit:
http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=6158012/e1gsi7/index.html
Eigentlich nicht ganz neu die Thematik...

Sehr interessant dagegen das hier:

Das "Hand-in-Hand"-Siegel der Firma Rapunzel Naturkost signalisiert, dass ein Produkt sowohl nach den Richtlinien des Ökologischen Landbaus produziert als auch fair gehandelt ist.
Die Produzenten erhalten einen Mindestpreis, der in der Regel über dem Weltmarkt- bzw. lokalen Richtpreis liegt.
Dazu kommen eine Bioprämie und ein Hand-in-Hand-Aufschlag von jeweils 10 %. Außerdem wird 1 % vom Einkaufswert der Rohwaren auf ein Spendenkonto abgeführt, von dem besondere Aktionen in den Produktionsländern finanziert werden. Die Kontrolle über die Vergabe des Logos sowie über die Verwendung der Gelder liegt bei einem unabhängigen Komitee, das jährlich einen Jahresbericht erstellt. Das "Hand-in-Hand"-Logo ist auf Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, grünem Pfeffer, Kokosfett und Vanille von Rapunzel Naturkost zu finden.
Quelle: http://www.verbraucher.org/verbraucher.php/cat/55/aid/204/title/Hand+in+Hand
 

Natura

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Daabon hatte im vergangenen Jahr mit Hilfe von Sondereinheiten der Polizei die Kakao- und Maispflanzungen von 123 Familien gerodet und die Menschen aus ihrer Siedlung vertrieben. Auf den Feldern errichtet Daabon neue Groß-Plantagen für die industrielle Produktion von Bio-Palmöl.
Nach Recherchen des ARD Politikmagazins REPORT MAINZ enthalten zahlreiche Bio-Lebensmittel der Marken Alnatura, Rapunzel und Allos Daabon-Palmöl.
Das ist natürlich nicht so eine schöne Sache. Ich bin mir aber sicher, das Rapunzel nicht wusste, was Daabon da tut. Ich könnte Rapunzel ja auch mal nach einer Stellungnahme bitten!?

LG,
Lars
 

Natura

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Hallöchen,

Ich finde es schon ein wenig merkwürdig, das ich auf meine Email nun gar keine Reaktion erhalte. Zumindest eine Info hätten Sie geben können. Habe nun meine Frage nach einer Stellungnahme zu dem Artikel an Frau Heike Kirsten gerichtet. Mal sehen ob Frau Kirsten als Pressesprecherin dazu bereit ist.

LG,
Lars
 

Natura

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Habe heute eine Antwort erhalten:

Sehr geehrter Herr Wilczak,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich kann Ihre Besorgnis und Verunsicherung wegen der Landkonflikte in Kolumbien und die Verbindung zu unserem Bio-Palmöl Lieferanten Daabon gut nachvollziehen.

RAPUNZEL ist der achtsame Umgang mit Menschen, wie auch die Sozial- und Umweltverträglichkeit der Nahrungsmittelerzeugung ein grundsätzliches Anliegen.

Wir haben die gegenüber dem Familienunternehmen Daabon im März 2010 erhobenen Vorwürfe sehr ernst genommen. Deshalb hatte unsere Rohstoffexpertin Barbara Altmann im April/Mai letzten Jahres Daabon und die Bio Plantage besucht, auf der die Palmen für das von uns verwendete Palmfett angebaut werden und war beeindruckt von der guten, vorbildlichen Bio-Arbeit dort.

Barbara Altmann hat mit vielen Leuten dort gesprochen und uns sehr viele Informationen zur Situation dort mitgebracht. Diese ist sehr komplex. Die Landfrage ist in Kolumbien, einem von Bürgerkriegen, Drogenbaronen, Militär gebeutelten Land, ein Hauptthema. Es gibt viele verschiedene Interessensgruppen und jeder will (was auch verständlich ist) das Beste für sich erreichen. Dies erschwert eine schnelle Lösungsfindung.

In Las Pavas sollten keine Bio Palmen für Bio Palmöl angebaut werden, sondern konventioneller Palmanbau.
Die Anbauflächen für Bio Palmöl liegen im Norden Kolumbiens, im Gebiet Magdalena und Guajira

Daabon hat inzwischen sein Palmöl Engagement im Gebiet Las Pavas Meine Kollegin Barbara Altmann hat Daabon zur Biofach Messe vor wenigen Wochen in Nürnberg getroffen. Daabon hat nochmals bestätigt, sich definitiv und vollständig aus der Region Las Pavas zurückgezogen zu haben.
beendet.
Was nun in der Region passiert und wie es weiter geht, ist leider offen - gerade wegen die vielen verschiedenen Interessensgruppen vor Ort.

Wir haben dieses große Thema noch einmal intern ausgearbeitet und die Ergebnisse zusammengefasst.
Hier die Links: http://www.rapunzel.de/stellungnahme-palmoel-kolumbien.html
Außerdem ganz viele Antworten auf Fragen wie „warum braucht es Palmfett oder wird für Bio gerodet?“ auf http://www.rapunzel.de/fragen-zu-palmoel.html

Für weitere Fragen melden Sie sich bitte einfach.

Mit freundlichen Grüßen

Anke Malas
Dipl. Ökotrophologin
Kundenservice
RAPUNZEL - 35 Jahre Bio aus Liebe
 

h.yurén

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24 Januar 2011
Beiträge
11
auch ich konsumiere regelmäßig produkte von rapunzel. dass es hier wie überall pannen und versager gibt, ist sicher nicht neu. auch ich erinnere mich, dass zumindest ein produkt nicht in ordnung war/ist, kann mich aber nicht erinnern welches.
palmöl oder ähnliche exotische sachen meide ich aus ökologischen gründen. ausnahme bananen.
 

Natura

Well-Known Member
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5 November 2010
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eben kam von der Presseabteilung noch folgende Mail:

Sehr geehrter Herr Wilczak,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Erst einmal muss ich mich entschuldigen, dass Sie mehrere Tage auf eine Antwort warten mussten, aber ich war in den letzten Tage sehr viel unterwegs und bin deshalb nicht dazu gekommen alle meine Post sofort zu bearbeiten.
Die von Ihnen gestellte Frage ist auch nicht nur mit wenigen Sätzen zu beantworten. Und mir ist es sehr wichtig dies auch ausführlich zu tun.
Die Situation vor Ort in Kolumbien ist wegen der extrem komplizierten Geschichte und der vor Ort herrschenden politisch und rechtlich unklaren Situation von außen auch nur sehr begrenzt zu beurteilen.
Aber nun zu Ihren Fragen:

Erst einmal vorweg, Daabon hat sich auch auf Druck von RAPUNZEL ganz aus dem Projekt Las Pavas zurückgezogen und konzentriert sich nun wieder ausschließlich auf Ihre Arbeit in den bestehenden Bio-Projekten.

Die Firma Daabon Organic baut für RAPUNZEL seit vielen Jahren Bio- Palmöl im Norden von Kolumbien an.
Ende März 2010 wurden gegen die Firma Daabon in Kolumbien Vorwürfe wegen Landvertreibung und Umweltzerstörung in der Region Süd-Bolivar auf der Farm Las Pavas erhoben
(siehe auch Stellungnahme unter www.rapunzel.de vom 26.05.2010). Dort war die Firma Daabon zu 50% an einem Konsortium beteiligt, das neue Flächen für den konventionellen Palmanbau erschließen möchte.
Die Firma Daabon ist im Bio-Bereich seit langem als zuverlässiger Lieferant von Bio-Palmöl bekannt und unterzog sich über die Jahre regelmäßig externen Kontrollen. Auch RAPUNZEL bezieht über einen Importeur Bio-Palmöl von Daabon.
Allerdings stammt das Bio-Palmöl nicht aus der Region, um die es bei den erhobenen Vorwürfen ging, sondern aus den Bezirken Magdalena und La Guajira im äußersten Norden des Landes.

In der Folge besuchte eine RAPUNZEL-Mitarbeiterin im April letzten Jahres Kolumbien, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Daneben machten sich auch Mitarbeiter des Bio-Zertifizierers Ecocert und ein unabhängiger Experte, der von der Firma Alnatura beauftragt wurde auf den Weg nach Kolumbien, um eine eigene Einschätzung zu gewinnen (siehe Bericht Ecocert und Dr. Müller-Sämann im Internet). Die unabhängig gewonnene und dennoch einheitliche Einsicht war, dass Daabon im Bio-Palmanbau im ökologischen wie auch im sozialen Bereich im Norden Kolumbiens eine gute Arbeit macht.

Die in die Kritik geratene Situation in Süd-Bolivar ist rechtlich inzwischen zwar offiziell zugunsten des Konsortiums geklärt. Ob und in welcher Art und Weise jedoch die existentiellen Interessen der Betroffenen vor Ort bei der Landerschließung berücksichtigt wurden, kann und sollte nach unserer Auffassung nicht allein auf juristischem Wege geklärt werden.

Monaten vorher wurde eine unabhängige Kommission eingesetzt, um in diesem Konflikt zu vermitteln. Wir entschieden uns, den Bericht der Kommission abzuwarten, um die laufenden Bemühungen nicht zu behindern.

Dieser Bericht liegt nun in spanischer und englischer Sprache vor und ist veröffentlicht

cid:image001.gif@01CBEE30.DDF409B0
http://www.daabon.com/pavas/pdf/LasPavasReview_English_v2_.pdf

Der Bericht geht ausführlich auf Landrechtsfragen und soziale Hintergründe vor Ort ein. Dabei stellt er aber nicht ausschließlich die Situation der Las Pavas-Farm und die Rolle des Konsortiums dar, an dem die Firma Daabon finanziell beteiligt war, sondern die Lage in der gesamten Region. Dort werden aktuell von verschiedenen Firmen diverse Aktivitäten im konventionellen Palm-Anbau durchgeführt. Den gesamtheitlichen Ansatz begrüßten wir ausdrücklich.

Mit dem Bericht wird keine eindeutige Lösung vorgeschlagen, sondern es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie in einem gemeinsamen, teilnehmerorientierten Prozess die verschiedenen Akteure vor Ort einen Weg aus der verfahrenen Lage finden können – nicht nur für das Konsortium und die Bauerngemeinschaft ASOCAB, sondern für alle Beteiligte in der Region.

Seit Bekanntwerden der Vorwürfe stehen wir in sehr engem Dialog mit Daabon. Uns war sehr wichtig , dass das Unternehmen seine Verantwortung in Las Pavas wahrnimmt.
Die Firma Daabon stellt sich daraufhin in einer ausführlichen Stellungnahme ihrer Verantwortung in diesem Prozess und verpflichtet sich, ihren wesentlichen Beitrag zu leisten, um damit zu einer positiven Entwicklung in der Region beizutragen (siehe Brief von Manuel Davilla im Internet). Dies war aus unserer Sicht ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Gerade der Ökologische Landbau – in Verbindung mit der systematischen Einbindung der Interessen aller Beteiligter vor Ort- kann aus unserer Sicht nachhaltig Lösungen bieten für die Bewältigung ökologischer und sozialer Missstände, in Kolumbien wie überall.

Leider konnte Daabon seine Vorstellungen zur Lösung des Konfliktes im Konsortium nicht durchsetzten . Die Situation vor Ort ist leider so verfahren, dass Sie keine Chance mehr sahen etwas zu verändern. Außerdem sahen Sie durch die Situation in Las Pavas die längjährige Arbeit mit ihren Allianzas im Bio- Palmöl Anbaugebiet im Norden Kolumbiens (Alianzas haben nicht dieselbe Struktur wie klassische Kooperativen, sie sind in vielen Punkten aber ähnlich aufgebaut) gefährdet. Deshalb zogen Sie sich im Oktober ganz aus Las Pavas zurück.
Die Zeitschrift Natur und Kosmos beschäftigt sich in ihrer Februar-Ausgabe mit Bio-Palmöl von Daabon. Der Bericht habe ich Ihnen auch als PDF- Datei angehängt.

Ich hoffe ich konnte Ihnen eine ausführlichen Überblick über die doch recht komplizierte Situation geben und Sie können unsere Produkte weiterhin genießen.
Gerne stehe ich auch noch für Rückfragen bereit.

Alle Fakten haben wir auf mehreren Seiten auf unsere Internetseite unter www.rapunzel.de unter der Rubrik Aktuelles zusammengestellt. ( Punkt 3 im Seitenmenü)
Dort können Sie sich sehr genau über die gesamten Hintergründe und insgesamt rund um das Thema Palmöl informieren.



Mit freundlichen Grüßen
Heike Kirsten
Marketingleitung
 
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