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Veganer sind auch nur Menschen

akazie

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19 Juli 2011
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In diesen Tagen kommt man um das Thema Fleischverzicht nicht mehr herum.
So viel Mühe man sich auch gibt: Irgendwann am Tag erwischt es einen.
Regelmäßig. Nichtmal im Feuilleton wird man in Ruhe gelassen. Man will
nachlesen, ob es mal wieder was Neues von Frank Schätzing gibt und
landet bei: „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer. Oder bei Karen Duve.
„Anständig essen“ heißt ihre Version des erhobenen Zeigefingers. Vor
der Glotze will man gemütlich abschalten und wird stattdessen von
irgendeiner Talkshow über Tierrechte um die verdiente Feierabendruhe
gebracht. Oder wenn man an der Fleischtheke im Supermarkt steht: selbst
wenn man nicht blöd angeguckt wird, fühlt man sich inzwischen seltsam.

Deshalb möchte ich heute einmal versuchen, einen Mythos zu entzaubern. Denn was
schon immer so war, kann einfach nicht schlecht sein.

Fleischessen ist völlig normal. Etwas anderes haben wir auch nie gelernt, warum also
soll man dann davon lassen? Warum soll ich kein Recht haben, im
Supermarkt zum Schweinenacken für 3,90€ das Kilo zu greifen? „Weil das
Tier ein Lebewesen ist und gelitten hat, gelitten hat, gelitten hat.“
dröhnt es in meinen Ohren und ich kann es nicht mehr hören. Und selbst
beim Fisch, diesem gefühlslosen Tier versucht eine Veganerstimme in mich
zu dringen. Was also tun? Entweder Ohrstöpsel, den Veganer meinen
ganzen Spott über seine Vermenschlichung von Tieren über den Kopf
schütten oder … sich ganz einfach mal darüber informieren, wie es denn
wirklich ist. Damit ich irgendwann mal wieder ohne schlechtes Gewissen
in ein Schnitzel beißen kann. Und zwar Abseits der ganzen Fanatiker -
grundsolide Information will ich.

Das Internet ist heute eine wunderbare Informationsquelle. Also beginne ich zu surfen. Zuerst lande
ich auf einer Informationsseite der Fleischindustrie und werde prompt
bestätigt. „Fleisch gehört zu einer ausgewogenen Ernährung“ lese ich da
und bin ersteinmal erleichtert. Und dann lese ich, daß die
Fleischindustrie sich strikt an das Tierschutzgesetz hält. Na also!
„Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder
Schäden zufügen.“ Ich bin erleichtert. Warum können das diese ganzen
Tierrechtler nicht verstehen? Ich lese weiter: „Anforderung an eine
nachhaltige Nutztierhaltung: Ausübung der Tierhaltung ohne Schäden für
den Menschen. Erhalt der Nutztierpopulation und ihres genetischen
Potenzials. Konkret geht es darum, die Ansprüche der Nutztiere an eine
ihnen gemäße Umgebung zu erfüllen, Belastungen zu reduzieren, ihr
genetisches Leistungspotenzial auszuschöpfen, ihre Leistungsfähigkeit
sowie ihre Vitalität zu erhöhen und damit ihre Nutzungsdauer zu
verlängern. Das schafft im Übrigen auch eine hohe Akzeptanz durch die
Verbraucher.“

Das hat gesessen. Ich lese nocheinmal. Genauer.
Hab ich da wirklich gelesen: „Ausschöpfung des genetischen Potentials?
Verlängerung der Nutzungsdauer?“ Jetzt wird mir zum ersten Mal mulmig.
Ich fühle Unbehagen in mir aufsteigen.

Ich meine: selbst wenn es gefühlslose Wesen sind, die da in unseren Ställen stehen: immerhin
waren die doch auch schon vor dem Menschen da und wurden nicht erst vom
Menschen gemacht. Hmm. Ich beginne zu überlegen. Warum schreibt die
Fleischindustrie so was. Die wollen doch nur das Beste von Mensch UND
Tier, oder? Oder wollen sie am Ende doch nur eines, was im Prinzip alle
wollen: mein Geld?

Jetzt will ich es endlich wagen. Ich suche und finde ein Video über Schlachtung aus irgendeinem ARD-Magazin. Gut recherchiert, nicht so ein irres Schockvideo wie das von Tierschützern.
Zuerst eine Zahl: in Deutschland werden jedes Jahr 56 Millionen Schweine
geschlachtet. Man wird vorgewarnt: die Bilder, die jetzt gezeigt werden
sind nicht so grausam wie die Wirklichkeit. Das lässt meine Vorahnung
nicht besser werden. Gezeigt wird ein modernes Schlachthaus. Es wird mit
Kohlendioxid betäubt. Alles vollautomatisch. Ich sehe, wie Schweine von
einem Gitter zusammengedrängt werden und: das kann nicht sein! Warum
schreien die? Die schreien und wehren sich. Das Schreien wird immer
kläglicher. Endlich werden sie von der Maschine so zusammengedrückt, daß
sie sich nicht mehr wehren können. Dann verlieren sie das Bewusstsein.
Dann erst kommt die Schlachtung und mein erster Reflex ist: ich schalte
aus.

Ich gehe spazieren und rege mich auf. Wieso zeigt man
solche Bilder? Das ist doch unmenschlich. Wieso erinnert mich alles was
ich sah an Gräuelszenen, die ich in Geschichte gelernt habe?

Ich setze mich auf eine Bank und beobachte ein paar Vögel. Es sind
Sittiche, Köln hat eine große Sittichpopulation und ich mag diese Tiere.
Ich liebe es, ihnen zuzusehen und vor allem zuzuhören. Ich frage mich
oft, wo sie herkommen, doch ich habe noch nie den Versuch unternommen,
es herauszufinden. Ich will es nicht wissen, denn ich möchte meine
bunten Versionen im Kopf behalten. Meine Version vom entflogenen Vogel,
der eines Tages auf ein halbverhungertes Weibchen traf und es
aufpeppelte. Ich habe in den Stunden auf der Bank im Park eine ganze
Sittichwelt in meinem Kopf entstehen lassen, alles aus Fantasie. Und ich
liebe sie. Ich weiß, daß sie nicht wahr ist, doch ich will sie so
haben. Das können nur Menschen. Deshalb sind sie auch die Herrscher über
die Welt geworden, deshalb können sie Tiere … der nächste Gedanke
bleibt stecken. Irgendwo zwischen Hirn und Mund, in irgendeinem
Nervengang der nahe der Kehle liegen muss, denn die schnürt sich auf
einmal zu.

So fängt es an. Alles geht kaputt im Kopf. Das geliebte schöne Gedankengebäude. Es bricht zusammen, es explodiert. Und nachher sitzt man da und fühlt sich hundeelend. Ich bin ein liebender
Familienvater, habe Mitleid mit einer Maus, die ihre frierende Nase da
auf der Wiese nach oben streckt. Verrückt. Wieso bin ich nicht in der
Lage Mitleid zu haben mit 56 Millionen Schweinen? Weil es einfach zu
viele sind?

Dann reiße ich mich zusammen. Ich gehe wieder zurück
an den Computer. Ich atme tief ein, sammle mich wie ein Skispringer vor
dem Sprung und beginne, weiterzurecherchieren. Ich ahne, was mich
erwartet. Doch meine Ahnung ist weit harmloser als die Wirklichkeit.
Obwohl sich mein Verstand dagegen wehrt, will mein Herz es nun wissen.
Immerhin nehme ich mir das Recht heraus, Fleisch, Eier und Käse zu
essen, dann muss ich es auch aushalten zu wissen, woher mein Essen
kommt. Was ich finde ist grausam. Einfach nur grausam. Es widerspricht
allem was ich bisher glaubte, was mir bisher vorgegaukelt wurde, doch es
ist wahr. Belegt. Alles belegt. Ich nenne an dieser Stelle nur eine
einzige Zahl von hunderten, die mich erschütterten: Jedes Jahr sterben
170.000 Kälber, die ihren Milchkuhmüttern weggenommen wurden allein
durch die katastrophalen Bedingungen beim Transport. In dieser Zahl
stecken so viele grausame Informationen, daß alles in mir
zusammenstürzt. Meine schöne heile Welt, meine geliebten Gewohnheiten,
mein Anspruch auf Fleisch, mein gefühltes Recht auf etwas, für das einem
Tier Schmerzen zugefügt werden, die ich nie, nie, niemals toleriert
hätte, wenn ich denn davon gewusst hätte. Nur für ein bisschen
Geschmack. Warum hat mir keiner gesagt, daß ein Tier ein fühlendes Wesen
ist? Warum hat mir keiner gesagt, daß eine Kuh ihre Kälber nicht auf
die Welt bringt, damit die Menschen reichlich Milch trinken und zum Dank
ihr zartes Kalb essen können? So habe ich es doch gelernt. Warum hat
mir keiner gesagt, daß Kälbchen leiden, wenn sie von ihren Müttern
getrennt werden, daß Schweine ihre Kinder lieben und leiden, wenn ihnen
die kleinen Ferkelchen entrissen werden? Warum hat mir keiner gesagt,
daß Tiere wahnsinnig werden können vor Angst?

Wenn ich das alles gewusst hätte, dann hätte ich geschrieen: HAAAAALT!!!

Doch dann nach einer Stunde der Wut fällt mir auf einmal auf:

ich habe es gewusst. Ich habe es immer schon gewusst. Weil es natürlich
ist, weil Tiere vom Menschen erst zu Nutztieren gemacht wurden. Es ist
logisch, daß sie keine gefühlslosen Roboter sind. Wieso konnte ich
dieses Wissen, das in allen von uns angelegt ist, so lange verdrängen?

Weil ich es nicht mehr sah vielleicht? Weil die Nutzung der Tiere
industrialisiert wurde? Weil kaum ein Verbraucher noch sehen kann, wie
sie gehalten und geschlachtet werden? Weil die Produktionsstätten
inzwischen überwacht werden wie Gefängnisse? Nicht damit keiner
ausbrechen, sondern damit kein Unbefugter einbrechen kann, um sehen zu
können, was dort geschieht.

Der Mythos vom gefühllosen Wesen.
Ich betrachte Bilder von glücklichen Tieren. Eine Kuh auf einer Wiese, ihr
Kalb liebevoll an sie geschmiegt. Darunter steht: „Liebt ihr Kind“. Dann
ein Bild einer glücklichen Menschenmutter mit ihrem Kind. Darunter
steht: „Liebt ihr Kind.“

Veganer sind auch nur Menschen. Sie nerven. Sie sind wütend. Man versteht sie nicht. Aber nun verstehe ich sie doch. Sie sind so wütend, weil sie dieses Leid der Tiere sehen
können. Weil sie Tag für Tag den Schmerz spüren, den dieses Wissen und
Fühlen in einer Welt auslöst, die sich nicht um dass Leid der Tiere
schert. Ich versuche, mich in einen Veganer hineinzuversetzen. Ich
stelle mir vor, wie ich immer wieder den Verzicht auf Tier anmahne und
dafür nur Spott und Häme ernte. Wie ich ausgelacht werde, weil ich Tiere
vermenschlichen würde. Doch ein Veganer ist kein Romantiker. Er ist
Realist. Er ist mehr Realist als wir. Wir sind die Romantiker, wir sind
es, die an die heile Werbewelt glauben, an glückliche Tiere, an grüne
Wiesen. Wir sind die wirklichen Träumer. Und nur weil 75 Millionen etwas
Dummes für Richtig halten, wird es dadurch nicht schlauer.

Ich wollte den Mythos vom veganen Bessermenschen entzaubern. Was ich
wirklich entzaubert habe ist der Mythos von sauberer Tierproduktion und
heilem Tierkonsum.

Veganer sind auch nur Menschen.
Sie vertun sich genauso häufig im Ton wie andere. Doch ich verstehe auf
einmal, daß es ihnen gar nicht darum geht, sich über andere zu stellen
und den Bessermenschen raushängen zu lassen. Sie werden nur so
verstanden.

Doch sie sprechen nicht über sich, sie sprechen
vielmehr für fühlende und leidende Lebewesen, die sich nicht in die
Diskussion einmischen können, die aber alles was sie haben hergeben
müssen für unser Wohlergehen: ihr ganzes Leben. Veganer und Tierschützer
sind Anwälte der Tiere. Ich spüre auf einmal die Last, die auf deren
Schulter liegt und dann bleibt ein Gefühl in mir stehen:

Ich schäme mich. Und das tut weh.

Tage später recherchiere ich endlich, wie wichtig Tier für unsere Ernährung
ist. Und ich erschrecke. Es gibt nicht eins, nicht ein einziges Argument
FÜR Fleischkonsum, das nicht entkräftbar wäre. Dafür hunderte dagegen.
Fleischerzeugung verbraucht bis zu zehnmal soviel pflanzliches Material
wie als wenn Pflanzen direkt gegessen würden. Nahrung aus
Massentierhaltung kommt vor allem aus Drittländern. Vor allem Soja. Für
Soja wird Regenwald abgeholzt. Man sagt, daß für einen Hamburger 4 m²
Regenwald weichen müssen. Die ganze Landwirtschaft in dritte
Welt-Ländern wird zerstört. Die Folge ist Hunger. Millionen Menschen
verhungern, weil wir nicht auf unser billiges Schnitzel verzichten
wollen. Die Meere werden leergefischt, darüber hinaus wird der
Meeresgrund durch Schleppnetze unwiederbringlich vernichtet. Nur weil
einmal ein Netz dadrüber reißt. Ich lerne, wie viel Schmerz auch Fische
spüren.

Ich werde nie wieder Veganer und Tierschützer
verspotten, denn ich verspotte damit nicht sie, sondern ich verspotte
damit leidende Tiere und verhungernde Menschen. Ich verspotte damit den
Regenwald. Ich verspotte damit die Zukunft unserer Kinder.

Und ich werde nie wieder ein Stück Fleisch oder Fisch anrühren.

Und wenn ich mit jemandem über die Konsequenzen von Tierkonsum spreche,
dann versuche ich, nicht von oben herab zu argumentieren. Weil niemand
das Recht dazu hat. Kein Mensch hat das. Ich vermeide Streit, ich will
zum Nachdenken bewegen. Denn die Tiere, die Natur und unsere Kinder,
deren Zukunft wir berauben sind die Leidtragenden, nicht ich bin es.
Also stecke ich ein und schlucke herunter, wenn ich verspottet werde.
Und argumentiere weiter. Ich brauche Geduld.

Wem ich inzwischen keinen Glauben mehr schenke sind bunte Werbung, schöne Heilewelt-Videos
und Politiker, die versprechen, daß alles besser wird. Es wird nichts
besser, ohne daß die normalen Menschen umdenken. Ohne daß die Menschen
zu begreifen lernen. Die Menschen, die Tag für Tag konsumieren und damit
das Angebot bestimmen. Nichts wird sich ändern in einem System, daß mit
Tierquälerei und Raub an der Zukunft unserer Kinder sein Geld verdient,
ohne daß die Menschen sich diesem System verweigern.

Inzwischen weiß ich, daß wir in einer Zeit der Entscheidung leben. In welche
Richtung wir gehen, entscheiden wir. Und wer meint, daß man allein die
Welt nicht ändern kann, der sei daran erinnert, daß es nicht darum geht,
die Welt heute und augenblicklich zu ändern. Das denken nur Utopisten
und es ist ein gern benutztes Argument gegen Weltverbesserer. Ich habe
es selbst lange benutzt. Aber wenn man sich der Änderung verwehrt, dann
steht man auf der Seite derer, die unseren Kindern eine zerstörte Welt
hinterlassen. Will ich das? Werden meine Enkel stolz auf mich sein
können oder werde ich mich schämen müssen wenn sie mich fragen: „Opa,
was hast du damals gegen das Verbrechen der Massentierhaltung getan?“

Marsili Cronberg



Quelle:
http://ksta.stadtmenschen.de/blogs/...eisch_Essen/ocs_ausgabe/ksta_blogs/index.html
 

Natura

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Aber was ist mit den Tieren, die bei der Ernte pflanzlicher Produkte draufgehen? Da fallen mir die vielen für unsere Umwelt so lebenswichtigen Insekten ein, die einfach umgemäht werden,von den Rehkitzen, Kaninchen, Vögeln und Mäusen mal ganz zu schweigen. Das ist also auch unabstreitbar Tiermord. Demnach müsste man Veganer auch als Tiermörder bezeichnen, auch wenn es bei diesem Tiermord nicht um die Ausbeutung der Tiere geht- sterben tun diese trotzdem millionenfach-tagtäglich.

LG,
Lars
 

akazie

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Tiermörder, auch Tiermörder, nicht Tiermörder, wer ist besser - Darum geht es in diesem Text doch nicht.

Aber, um darauf einzugehen:
Es ist schon ein Unterschied, wenn ich bewusst ein Tier schlachte oder beispielsweise beim Laufen Insekten zertrete, weil ich nicht des Fliegens mächtig bin.
Das eine kann ich verhinden, das andere nicht. Und was ich verhindern kann, dass sollte ich auch verhindern.
Desweiteren, würde man nach Zahlen gehen, würden trotz der Tiere, die bei der Ernte getötet werden, durch eine pflanzliche Ernährungs-/Lebensweisen weniger Tieren geschadet als bei einer Ernährungsweise, die tierische Produkte beinhaltet. So könnte ich also das Tierleid vermindern, wenn ich mich pflanzlich ernähre.


Es geht aber nicht darum, wer der bessere Mensch ist. Es geht nicht um den Veganer oder Nicht-Veganer als Person. Es geht darum sich über einen Missstand bewusst zu werden und sich Gedanken darüber zu machen, wie ich Tierleid so weit wie nur irgend möglich vermeiden kann. Deshalb habe ich diesen Text kopiert, weil ich weiss, dass es immer viele Missverständnisse zwischen Veganern und Nicht-Veganern gibt.
 

Natura

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Sie vertun sich genauso häufig im Ton wie andere. Doch ich verstehe auf
einmal, daß es ihnen gar nicht darum geht, sich über andere zu stellen
und den Bessermenschen raushängen zu lassen. Sie werden nur so
verstanden
Bisher habe ich nur wenige veganlebende Menschen gesehen, die nicht aggressiv oder intollerant gegenüber vegetariern sind! Die meisten veganer beschimpfen uns vegetarier weiterhin als Mörder, was ich niemals dastehen lassen möchte!

Soja ist also auch nicht in Ordnung? Was trinkt ihr veganer denn als Milchalternative wenn nicht SojaDrinks?

LG,
Lars
 

akazie

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Inwiefern ist Soja nicht in Ordung?
Meinst du wegen der Abholzung der Regenwälder beispielsweise?

Nun, es gibt Marken, wie beispielsweise Alpro (und Promavel), Natumi, Taifun, Joya, Viana etc. die ihren Soja nicht auf Regenwaldgebieten anbauen.
Desweiteren sollte man bedenken, dass die Abholzung des Regenwaldes eher u.a. auf die Nutztierhaltung zurückzuführen ist, denn 90% der weltweiten Sojaernten werden für die Nutztierhaltung verwendet, mal abgesehen davon, dass Regenwaldflächen auch Weideflächen weichen müssen.

Das hatte ich aber, glaube ich, schon in einem anderen Thread geschrieben.

Würde es keine Nutztierhaltung mehr geben, würden also diese 90% direkt dem Menschen zur Verfügung stehen und es bräuchten keine Regenwaldflächen für Soja mehr gerodet werden (zumindest zunächst....).


Aber es gibt natürlich neben der Sojamilch auch andere Alternativen.
Dinkelmilch, Reismilch, Hafermilch, Haselnussmilch etc.
Haselnussmilch kann man beispielsweise auch leicht selbst machen. Haselnüsse für ein paar Minuten in den Backofen, Haut entfernen, mit Wasser pürrieren, durch ein feines Sieb jagen, fertig. :)

Man kann als Veganer auch ganz auf Sojaprodukte verzichten, wenn man möchte, denn auch hier gibt es Alternativen (außer Joghurt, zumindest habe ich noch nie etwas anderes außer Sojajoghurt gesehen).
 

Natura

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Woher weiß man denn ob der Soja in Regenwaldgebieten angebaut wurde? Ich denke das wird kaum auf der Verpackung stehen oder? Wir nutzen den Soja-Reis-Drink von Gutbio (Aldi)

LG,
Lars
 

akazie

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Bei Alpro steht das in der Tat auf der Verpackung. ;)

http://www.bioboom.de/themen/43_soja_in_aller_munde.htm
Hier nochmal ein informativer Artikel.

http://www.vebu.de/gesundheit/lebensmittel/soja/903-qwer-sojaprodukte-isst-zerstoert-den-regenwaldq

Auf der Seite von Alpro oder Taifun wird auch nochmal darauf hingewiesen, dass ihr Soja nicht aus Regenwaldgebieten kommt.

Ich kann ehrlich gesagt aber nicht genau sagen, inwiefern man davon ausgehen kann, dass Bio-Sojaprodukte nicht aus Regenwaldgebieten kommen, wenn sie es nicht selbst irgendwo angeben.

Vielleicht sollte man mal eine Produktanfrage schreiben.
 
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