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Tag X am 1.Advent 2011

Natura

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Am Wochenende des 25.-28. November 2011 wird der 13. Castortransport auf den Weg in das Zwischenlager Gorleben geschickt.

Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt neuen Atommülltransport. Aktivisten starten Mobilisierung zu Protesten

Das Timing war aus Sicht von Regierung und Atomindustrie wohl eher suboptimal. Mitten in die Debatte um die Ernsthaftigkeit des Atomausstiegs und einen möglichen Neustart bei der Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Atommüll platzte am Mittwoch die Meldung, daß ein weiterer Castortransport nach Gorleben rollen soll. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) genehmigte den Transport von elf Behältern mit Glaskokillen aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague. Darin eingeschmolzen sind stark strahlende Abfälle, die in La Hague als Rückstände beim Re­cycling abgebrannter Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken entstanden sind.

Der nun genehmigte ist der 13. und angeblich letzte Castortransport aus Frankreich nach Gorleben. Weitere Fuhren aus der britischen Plutoniumfabrik Sellafield ins Wendland sind angekündigt, aber noch nicht terminiert. Die Firma »Nuclear Cargos + Service«, Spediteur des Atommülls, hatte am 18. Februar den Castortransport aus La Hague beim BfS beantragt. Sie muß den konkreten Transporttermin nun mit den Innenministerien der beteiligten Länder abstimmen. Die Genehmigung erlischt am 31. Januar 2012. Atomkraftgegner rechnen fest mit einem Termin im November. In den vergangenen Jahren rollten die Transporte immer in diesem Monat. Ein Grund: Das dann oft schlechte Wetter soll Umweltschützer vom Demonstrieren und Blockieren abhalten.

Das Kalkül ging allerdings insbesondere im vergangenen Jahr nicht auf. Tausende Atomkraftgegner konnten den Castortransport im November 2010 durch Massenblockaden auf Schienen und Straßen aufhalten. Bauern ketteten sich an Betonpyramiden, trieben eine Schafherde auf die Transportstrecke und blockierten mit ihren Traktoren und umgesägten Bäumen den Nachschub der Polizei. Die Kosten für den Schutz der Fuhre summierten sich für das Land Niedersachsen auf 33,5 statt der kalkulierten 22 Millionen Euro.

Die Atomkraftgegner aus dem Wendland haben zu massenhaftem Protest auch gegen den nächsten Transport aufgerufen. Die Kampagne steht unter dem Motto »Jetzt schlägt’s 13«, teilte die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg mit. Bereits bei der am Donnerstag eröffneten und bis Pfingsten laufenden »Kulturellen Landpartie« im gleichnamigen Kreis soll kräftig für Demonstrationen und Aktionen gegen den Atommülltransport geworben werden. Die Umweltschützer befürchten, daß die Castortransporte Gorleben als künftigen Standort für ein Endlager festschreiben sollen.

Auch gegen die im vergangenen Jahr wieder aufgenommene Erkundung des Salzstocks Gorleben – die BI spricht von einem Weiterbau des Endlagers – soll es Proteste geben. Ab Mitte August wollen die Atomgegner die Baustelle ein ganzes Jahr lang blockieren. An jedem Tag soll eine andere Initiative die Blockade organisieren. In einem Flugblatt der Gruppe »gorleben365« heißt es: »Wir fordern die sofortige Beendigung aller Arbeiten im Salzstock Gorleben. Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden wir ab dem 14. August den Baustellenverkehr zum Endlagerbergwerk für 365 Tage blockieren.« Die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek kündigte am Donnerstag auch für das Pfingstwochenende Protestaktionen in Gorleben an.

Quelle: http://www.jungewelt.de
 
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