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Rekordblockade: Tausende Atomgegner blockieren Castor-Transport

Natura

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GLOBAL 2000-AktivistInnen beteiligt an Gleis- und Straßenblockaden

Noch nie konnte der Castor-Transport so lange aufgehalten werden - die Fahrt der Atommüll-Behälter nach Gorleben dauerte am Sonntagabend schon länger als 100 Stunden - der Rekord des Vorjahres ist also gebrochen. usammen mit tausenden BürgerInnen versuchten auch GLOBAL 2000-AktivistInnen aus Österreich, die Weiterfahrt der Atommüll-Container auf der Straße in das Zwischenlager im norddeutschen Gorleben zu blockieren. "Das Zwischenlager ist nicht für die Aufnahme weiterer 120 Tonnen Atommüll geeignet: Bereits im August wurden erhöhte Strahlenwerte am Zaun um das Areal gemessen, die die Überschreitung des Jahresgrenzwerts befürchten lassen. Dieses hochriskante Problem wurde einfach nur durch eine Umgruppierung der Atommüll-Container 'gelöst'. Dies ist kein verantwortungsvoller Umgang mit Müll, der noch für viele tausend Generationen nach uns hochradioaktiv sein wird", warnt Reinhard Uhrig, Anti-Atom-Sprecher von GLOBAL 2000 vor Ort.

"Wir tragen die Verantwortung für den Atommüll, den wir der Zukunft hinterlassen!"

Das in den abgebrannten Brennelementen enthaltene Plutonium, das in den Behältern in Glas eingeschmolzen wurde, ist noch für 240 000 Jahre radioaktiv. Das Salzbergwerk in Gorleben, dessen Eignung als endgültiges Lager für Atommüll immer noch erkundet werden soll, hat Kontakt mit wasserführenden Schichten - durch Wasserkontakt würden die Behälter verrosten, durch Druck das umschließende Glas brechen und das Plutonium in die Umwelt freisetzen. "Bereits ein Millionstel Gramm Plutonium verursacht bei Menschen mit Sicherheit Krebs - wir tragen die Verantwortung für den Atommüll, den wir der Zukunft hinterlassen. Gorleben ist ein fatales Experiment", so Uhrig.

Österreich auch für Atommüll verantwortlich

"Auch Österreich ohne eigenes Atomkraftwerk ist mitverantwortlich: 6 Prozent unseres Stroms kommt aus Atomkraftwerken - selbst nach der Fukushima-Katastrophe hat sich daran noch nichts geändert. Wir fordern eine verantwortliche Lagerung des Atommülls - und endlich ein Atomstrom-Importverbot für Österreich." Die UmweltschützerInnen sind erfreut darüber, dass eine österreichische Nationalratsabgeordnete, Christiane Brunner, die Umweltsprecherin der Grünen, ebenfalls an Aktionen im Wendland teilnimmt und auch die Bemühungen zu einem Verbot von Atomstrom in Österreich unterstützt.


Besonders erfreut zeigt sich die Umwelt- und Anti-Atomsprecherin der Grünen über den Zuspruch der Bevölkerung in der Region. "Die Menschen sind auf unserer Seite. Sie fürchten sich. Denn das Zwischenlager ist nicht für die Aufnahme weiterer 120 Tonnen Atommüll geeignet. Erhöhte Strahlenwerte sind seit dem Sommer gemessen worden. Wir müssen annehmen, dass es zur Überschreitung des Jahresgrenzwertes kommt." Gorleben ist als Endlager für radioaktive Abfälle nicht geeignet. Das Deckgebirge über dem Salzstock ist unvollständig, radioaktive Stoffe könnten so auf lange Sicht ins Grundwasser gelangen. "Radioaktivität macht nicht an Grenzen halt, auch deshalb unterstütze ich die Proteste in Deutschland", erklärt Brunner. Und weiter: "Auch Österreich ohne eigenes Atomkraftwerk ist mitverantwortlich: 6 Prozent unseres Stroms kommt aus Atomkraftwerken - selbst nach der Fukushima-Katastrophe hat sich daran noch nichts geändert. Wir fordern eine verantwortliche Lagerung des Atommülls - und endlich ein Atomstrom-Importverbot für Österreich." Am Dienstag wird im Wirtschaftsausschuss des Parlaments ein entsprechender Antrag der Grünen behandelt. Brunner: "Ich erwarte mir von den anderen Fraktionen ein Einlenken in dieser Frage. Nur so ist der Anti-Atom-Konsens in Österreich mit Leben zu erfüllen."

Mit freundlicher Genehmigung durch oekonews.at
 
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