[align=justify]Getränke-Branche verpasst sich selbst weiße Öko-Weste
Wien – Die Umweltschutzorganisation übt scharfe Kritik an der veröffentlichten Studie zur Ökobilanz für Getränkeverpackungen, die von Altstoff Recycling Austria (ARA), dem Umweltministerium und dem Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in Auftrag gegeben wurde. Die Studie stellt einen Vergleich zwischen Ein- und Mehrwegverpackungen her.
Greenpeace bemängelt sowohl Umfang als auch die gewählten Parameter. So wurden ausschließlich kohlensäurehältige Erfrischungsgetränke und Mineralwasser untersucht, gängige Verpackungsarten nicht berücksichtigt und unnachvollziehbare Vergleiche angestellt.
„Es ist wenig überraschend, um nicht zu sagen kafkaesk, dass eine Studie, die von der Getränke-Industrie bezahlt wurde, deren einzementierte politische Positionen bestätig“, kritisiert Greenpeace-Konsumentensprecherin Claudia Sprinz.
„In einem Land, in dem pro Kopf jährlich über hundert Liter Bier getrunken werden, sollte eine Studie, die den Titel ‚Ökobilanz für Getränkeverpackungen in Österreich‘ trägt, zumindest auch Bier untersuchen“, verweist Sprinz auf die Mängel in diesem Report. Zentraler Kritikpunkt: Die Ökobilanz zieht den Vergleich zwischen einer 1-Liter-Glas-Mehrwegflasche und einer 1,5-Liter-PET-Einwegflasche als Basis heran. Aus der Sicht der Umweltschutzorganisation ein unseriöser Vergleich: „Leichte Kunststoff-Einwegflaschen mit höherem Füllvolumen mit schwereren
Glas-Mehrwegflaschen mit weniger Füllvolumen zu vergleichen ist so, als ob man Zwetschken mit Birnen vergleicht“, wundert sich Claudia Sprinz über die Untersuchungsmethoden. Für die Bewertung der Verpackungssysteme wurden überdies unterschiedliche Materialien und Füllgüter miteinander verglichen – ein aus der Sicht der Umweltschutzorganisation nicht nachvollziehbarer Vorgang.
Auch die für die Studie herangezogenen Verpackungsarten erweisen sich als unzureichend. Bei der neuen Ökobilanz wurden die 1-Liter-Glas-Mehrwegflasche und die 1,5-Liter-PET-Einwegflasche sowie die 1,5-Liter-PET-Mehrwegflasche untersucht. Greenpeace hatte bereits im Juli 2010 eine Untersuchung von kohlensäurehaltigem Mineralwasser durchgeführt und eine deutlich größere Vielfalt an Verpackungen im Lebensmitteleinzelhandel gefunden. „Gängige Verpackungen wie die 0,7-Liter-Glas-Mehrwegflasche, die 1-Liter-PET-Mehrwegflasche, die 1-Liter-Zweiwegflasche sowie die 0,75-Liter-Glas-Einwegflasche werden in der Studie komplett ignoriert“, bemängelt Sprinz. Außen vor gelassen wurde auch die bei Erfrischungsgetränken üblichen 0,5-Liter-PET-Einwegflaschen sowie 0,5-Liter-Dosen.
Greenpeace zweifelt auch die in der Studie berücksichtigten Vertriebs- und Transportüberlegungen an. „Vergleicht man die Stoffflüsse von Mehrweg- und Einwegsystemen so zeigt sich, dass für Einwegsysteme ein deutlich höherer Logistik- und Transportaufwand erforderlich ist“, so Sprinz.
„Ein seriöser abfallwirtschaftlicher Vergleich scheint in der Studie zur Gänze unberücksichtigt zu bleiben. Gerade beim Müllgewicht und –volumen schneiden Einwegsysteme viel schlechter als Mehrwegsysteme ab. Für die Erzeugung von tausend Einweg-PET-Flaschen stammt nur dreißig Prozent aus Alt-PET“, weiß die Greenpeace-Konsumentensprecherin und stellt abschließen fest, „Diese Studie erweckt den Eindruck, als wollte sich die Getränkewirtschaft mittels Auftragsstudie ihre Behauptung, dass Mehrweg und Einweg gleichwertig seien wissenschaftlich bestätigen lassen.“
Mit freundlicher Genehmigung durch: http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1056615
Wien – Die Umweltschutzorganisation übt scharfe Kritik an der veröffentlichten Studie zur Ökobilanz für Getränkeverpackungen, die von Altstoff Recycling Austria (ARA), dem Umweltministerium und dem Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in Auftrag gegeben wurde. Die Studie stellt einen Vergleich zwischen Ein- und Mehrwegverpackungen her.
Greenpeace bemängelt sowohl Umfang als auch die gewählten Parameter. So wurden ausschließlich kohlensäurehältige Erfrischungsgetränke und Mineralwasser untersucht, gängige Verpackungsarten nicht berücksichtigt und unnachvollziehbare Vergleiche angestellt.
„Es ist wenig überraschend, um nicht zu sagen kafkaesk, dass eine Studie, die von der Getränke-Industrie bezahlt wurde, deren einzementierte politische Positionen bestätig“, kritisiert Greenpeace-Konsumentensprecherin Claudia Sprinz.
„In einem Land, in dem pro Kopf jährlich über hundert Liter Bier getrunken werden, sollte eine Studie, die den Titel ‚Ökobilanz für Getränkeverpackungen in Österreich‘ trägt, zumindest auch Bier untersuchen“, verweist Sprinz auf die Mängel in diesem Report. Zentraler Kritikpunkt: Die Ökobilanz zieht den Vergleich zwischen einer 1-Liter-Glas-Mehrwegflasche und einer 1,5-Liter-PET-Einwegflasche als Basis heran. Aus der Sicht der Umweltschutzorganisation ein unseriöser Vergleich: „Leichte Kunststoff-Einwegflaschen mit höherem Füllvolumen mit schwereren
Glas-Mehrwegflaschen mit weniger Füllvolumen zu vergleichen ist so, als ob man Zwetschken mit Birnen vergleicht“, wundert sich Claudia Sprinz über die Untersuchungsmethoden. Für die Bewertung der Verpackungssysteme wurden überdies unterschiedliche Materialien und Füllgüter miteinander verglichen – ein aus der Sicht der Umweltschutzorganisation nicht nachvollziehbarer Vorgang.
Auch die für die Studie herangezogenen Verpackungsarten erweisen sich als unzureichend. Bei der neuen Ökobilanz wurden die 1-Liter-Glas-Mehrwegflasche und die 1,5-Liter-PET-Einwegflasche sowie die 1,5-Liter-PET-Mehrwegflasche untersucht. Greenpeace hatte bereits im Juli 2010 eine Untersuchung von kohlensäurehaltigem Mineralwasser durchgeführt und eine deutlich größere Vielfalt an Verpackungen im Lebensmitteleinzelhandel gefunden. „Gängige Verpackungen wie die 0,7-Liter-Glas-Mehrwegflasche, die 1-Liter-PET-Mehrwegflasche, die 1-Liter-Zweiwegflasche sowie die 0,75-Liter-Glas-Einwegflasche werden in der Studie komplett ignoriert“, bemängelt Sprinz. Außen vor gelassen wurde auch die bei Erfrischungsgetränken üblichen 0,5-Liter-PET-Einwegflaschen sowie 0,5-Liter-Dosen.
Greenpeace zweifelt auch die in der Studie berücksichtigten Vertriebs- und Transportüberlegungen an. „Vergleicht man die Stoffflüsse von Mehrweg- und Einwegsystemen so zeigt sich, dass für Einwegsysteme ein deutlich höherer Logistik- und Transportaufwand erforderlich ist“, so Sprinz.
„Ein seriöser abfallwirtschaftlicher Vergleich scheint in der Studie zur Gänze unberücksichtigt zu bleiben. Gerade beim Müllgewicht und –volumen schneiden Einwegsysteme viel schlechter als Mehrwegsysteme ab. Für die Erzeugung von tausend Einweg-PET-Flaschen stammt nur dreißig Prozent aus Alt-PET“, weiß die Greenpeace-Konsumentensprecherin und stellt abschließen fest, „Diese Studie erweckt den Eindruck, als wollte sich die Getränkewirtschaft mittels Auftragsstudie ihre Behauptung, dass Mehrweg und Einweg gleichwertig seien wissenschaftlich bestätigen lassen.“
Mit freundlicher Genehmigung durch: http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1056615