Pollywauz
Lutz Wolfram
http://www.urbia.de/magazin/schwang...nd-ernaehrung/neuer-bluttest-auf-down-syndromKein Nadelstich ins Fruchtwasser, sondern nur ein Piekser in den Arm der werdenden Mutter: Ein einfacher Bluttest kann neuerdings die Amniozentese zur Feststellung einer Trisomie 21 bei Föten ersetzen. Seit 20. August 2012 ist der Test in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und in der Schweiz verfügbar.
Selektion durch Bluttest?
Ein Bluttest bei Schwangeren kann Aufschluss geben, ob das Kind mit dem Genfehler Trisomie 21 geboren wird. Dieser Test sei illegal und diene zur Selektion von Menschen, sagt der Behindertenbeauftrage Hüppe. Die Vorsitzende des Gesundheitssausschusses, Reimann, will Frauen den Test aber nicht vorenthalten.
http://www.tagesschau.de/inland/down-syndrom100.html
Ob man sie begrüßt oder nicht - die Prognose, dass diese Tests in die klinische Routinepraxis drängen und auf die Erstattung durch die Kassen warten, bedarf keiner allzu großen Phantasie.
Zwar verhindert derzeit das Gendiagnostikgesetz, dass die genetische Anlage für Krankheiten bekannt gegeben werden darf, die erst nach der Volljährigkeit ausbrechen. Dennoch befürchten Kritiker, dass nun endgültig das vorgeburtliche Leben einem selektiven Qualitätscheck unterzogen wird. Menschen mit Behinderung würden so unerträglichen Diskriminierungen ausgesetzt, ein inhumaner Perfektionierungswahn bräche sich Bahn. Doch dieses Thema taugt nicht zur Schwarz-Weiß-Malerei.
http://www.sueddeutsche.de/gesundhe...aft-auf-probe-ist-laengst-realitaet-1.1404940
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/trisomie-21-bluttest-erkennt-down-syndrom-beim-foetus-a-837554.htmlDie Testsicherheit liegt nach Angaben von Lifecodexx bei über 98 Prozent. In Zusammenarbeit mit vier großen deutschen Pränatalzentren hat die Firma ihren Test an 500 Schwangeren mit erhöhtem Risiko für das Down-Syndrom erprobt und dafür 230.000 Euro Fördergelder vom Bundesforschungsministerium erhalten. Vor der Durchführung des Forschungsprojekts lag ein positives Votum der Ethikkommission der Landesärztekammer Berlin vor.
Blick in die Gene ist "reale Zukunftsmusik"
http://www.stern.de/gesundheit/untersuchung-auf-down-syndrom-umstrittener-bluttest-wird-wahrscheinlich-erlaubt-1854985.htmlDoch das wird wohl nicht funktionieren: Ein Verbot des umstrittenen vorgeburtlichen Bluttests auf das Down-Syndrom wird es nach derzeitigem Stand in Deutschland nicht geben. Das Land Baden-Württemberg, Sitz des Herstellers und damit zuständig, wird den Test nach Angaben des Sozialministeriums nicht verbieten. Dafür seien die rechtlichen Voraussetzungen nach dem Gendiagnostikgesetz nicht gegeben, sagte ein Sprecher von Ministerin Katrin Altpeter (SPD).
http://www.rp-online.de/gesundheit/news/kirche-kritisiert-down-bluttest-1.2961645Die Evangelische Kirche im Rheinland sieht große Gefahren in dem neuen Bluttest für Schwangere auf das Down-Syndrom. "Leben mit Behinderung wird immer mehr zu einem Sonderfall, den es zu verhindern gilt, und dieser Test ist ein Baustein in dieser Entwicklung", sagte Vizepräses Petra Bosse-Huber.
http://www.welt.de/gesundheit/article108697001/Down-Syndrom-bei-Embryos-einfach-testen.htmlTrotz heftiger Kritik von Kirchen und Behindertenverbänden ist ein Bluttest auf das Down-Syndrom jetzt auf den Markt gekommen. Künftig soll er auch andere Chromosomen-Veränderungen finden.
http://www.springermedizin.at/artikel/30059-katholische-kirche-vorarlberg-gegen-down-syndrom-bluttestDie katholische Kirche Vorarlberg kritisiert den umstrittenen vorgeburtlichen Bluttest auf das Down-Syndrom, der seit kurzem auch in Österreich auf dem Markt ist. Diese bedauerliche Entwicklung in der Pränataldiagnostik käme einer "Rasterfahndung" nach Leben mit Behinderung gleich, das nicht unseren Idealvorstellungen entspreche, so der Feldkircher Diözesanadministrator Benno Elbs am Donnerstag in einer Aussendung.
http://www.bildpost.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=241 (PDF-Datei mit 1,97kb)Kirche gegen Down-Syndrom-Bluttest
Bereits jetzt haben laut Fürst vorgeburtliche Diagnosemethoden zur Folge, dass möglicherweise behinderte Kinder
systematisch abgetrieben würden.
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Wie aus den Textbeispielen zu ersehen ist, gibt es zu diesem Thema recht unterschiedliche Meinungen.
Aber welcher Weg ist der richtige?
Diese Entscheidung dürfte nicht leicht fallen. Denn auf der einen Seite steht die Position, dadurch Behinderungen zu bekämpfen, aber auf der anderen Seite steht der moralische Aspekt, dürfen wir über "Leben oder Tot" von Ungeborenen auf diese Art entscheiden. Was wird dann auf Eltern zukommen, die sich für das Kind entscheiden, wenn es schon jetzt nicht immer genug Unterstützung für die Eltern von behinderten Kindern gibt. Wird man nicht vielleicht die Krankenkosten für solche Kinder, sollten sich die Eltern für das Kind entscheiden, voll auf diese abwälzen?
Wenn wir anfangen solche Tests für eine Krankheit zu machen, wo wird das Aussortieren dann einmal enden? Vielleicht kann man ja irgendwann einmal, bei Ungeborenen mit einem solchen Test feststellen, das es vielleicht ein Raucher wird. Dann stünde auch die Frage behalten oder nicht, denn das Rauchen verursacht auch jedes Jahr, hohe Kosten für die Krankenkassen.
Dies sind einige meiner Gedanken, wenn ich solche Beiträge lese.
Was halten Sie eigentlich davon?