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Atomstrom als teuerste Form der Energiegewinnung

Natura

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Hohe Entschädigungs- und Haftungszahlungen, Dekontaminierungs-Maßnahmen sowie Ersatz-Stromimporte nach Fukushima-Unfall ruinieren japanische Wirtschaft.

Die jahrelangen Versuche der Atomlobby, Kernkraft als eine günstige und saubere Alternative zu fossilen Brennstoffen zu bewerben, erweisen sich im Zuge des Atomkraft-Unfalls von Fukushima als immer haltloser.

Die japanische Regierung muss jetzt zum ersten Mal seit über dreißig Jahren ein Handelsdefizit bekanntgeben. Schuld daran seien laut Regierungsangaben unter anderem die hohen Importkosten für Ersatz-Strom, da zur Zeit in Japan viele Atomkraftwerke abgeschaltet sind, sowie die Folgekosten der Atomkatastrophe von Fukushima.

Die Tokyo Electric Power Co (Tepco), die das Atomkraftwerk von Fukushima besitzt und betreibt, musste laut britischer Tageszeitung „Guardian“ erst vor 2 Monaten die japanische Regierung um mehr als 8 Milliarden Euro (7 Milliarden Pfund) zur Entschädigung der Opfer der Atomkatastrophe bitten. Jetzt suchte Tepco bei der Regierung um weitere 7 Milliarden Euro (6 Milliarden Pfund) an.

Im Oktober schätzte ein japanisches Expertenteam die Höhe der Entschädigungszahlungen an die Opfer während der nächsten zwei Jahre auf über 44 Milliarden Euro.

In diesen Betrag sind Haftungszahlungen an nicht direkt betroffene Bürger der Provinz Fukushima noch gar nicht eingerechnet. Tepco muss laut Berechungen des Juristen Julius Weitzdörfer mit bis zu 90 Milliarden Euro Ersatzforderungen als Folge des Atomreaktorunfalls rechnen. Der Jurist kalkulierte im Auftrag des deutschen Max-Planck-Instituts im August 2011 die Folgekosten der Atomkatastrophe.

Nicht nur die evakuierte Bevölkerung würde laut Weitzdörfer Ersatzforderungen stellen, sondern auch das Kraftwerkspersonal, Bauernverbände, Fischereikooperationen sowie Industrie- und Tourismusunternehmen.

Zu den Haftungs- und Entschädigungszahlungen kommen jetzt auch noch enorme Kosten für die Entkontaminierung der Umwelt dazu. Die Säuberungsaktivitäten könnten für die Region eine zweite Naturkatastrophe bedeuten. Große Mengen an Erdreich, Pflanzen und Bäumen müssten abgetragen werden. Gebäude und Straßen müssen dekontaminiert werden. Nicht geklärt dürfte nach wie vor auch die Endlagerung des verseuchten Erdreiches sein, das abgetragen werden muss, berichtet der „Guardian“. Die Kosten für die Entkontaminierung der Umwelt werden laut „Guardian“ mindestens weitere 10 Milliarden Euro betragen.

Dazu kommen weitere Kosten, wie zum Beispiel Folgekosten der Atomkatastrophe für das Gesundheitssystem des Landes, wirtschaftliche Ausfälle durch die radioaktive Verunreinigung der japanischen Lebensmittel und der daraus resultierende Handelsboykott japanischer Lebensmittel durch Drittstaaten, sowie jetzt notwendig gewordene Importkosten für Ersatzstrom aus dem Ausland.

Mit freundlicher Genehmigung durch: http://www.oekonews.at
 
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