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atomausstieg und fleischausstieg – die zwei seiten einer medaille. plädoyer für den aufbruch zu ethi

Natura

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5 November 2010
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1.598
manche meinen, sie hätten alles fest im griff und seien mächtiger als mutter erde. die ereignisse in japan lehren uns, dass es anders ist. nicht, dass der mensch versucht, die für ihn zum teil gefährlichen naturgewalten zu beherrschen, ist die herausforderung, vor der wir stehen. denn der mensch musste dies tun und er hat damit teilweise das leben auf der erde im guten sinne befriedet. jede küstenschutzanlage ist zeugnis dafür. was dagegen herausfordernd ist und dringend von unserer generation gelöst werden sollte, ist die gedankliche gesamteinstellung des menschen zum wert des lebens.
wer den schutz des lebens nicht ernst nimmt und wer das leben anderer aufs spiel setzt, macht sich zum vertreter einer lebensfeindlichen sichtweise und zum handlanger der vernichtung. gleich wie viele ausreden er auch präsentiert.

bereits der begriff »friedliche nutzung der kernenergie« ist ein euphemismus, denn die nutzung von atomkraft ist aufgrund der mit ihr verbundenen risiken für das leben per se nicht friedlich. die ereignisse um tschernobyl haben das bewiesen, aber wir menschen sind meister im verdrängen. solange wir nicht persönlich vom leiden betroffen sind, riskieren wir auch den gewaltsamen tod anderer. die über die medien getroffene aussage »auf deutschland haben die atomunfälle in japan keine auswirkungen« mag sachlich stimmen, ist aber zynisch und kennzeichnend für unsere herzenskalte mentalität. der absturz eines einzigen flugzeuges in einen deutschen atommeiler würde übrigens ausreichen – und wir hätten die tödlichen folgen auch hier vor ort zu tragen, abgesehen davon, dass doch betroffene menschen in japan nicht anders leiden als in deutschland.

wir menschen sind mit den ereignissen auf der welt insgesamt schon in der aufnahme und verarbeitung der informationen offenbar überfordert. deshalb brauchen wir umso mehr ethische richtlinien, an denen wir uns orientieren können. schon in kindergärten und schulen werden menschen jedoch nicht zu herzlichkeit erzogen, sondern wieder verstärkt auf das »funktionieren«. es werden dabei nicht die guten qualitäten des menschen gefördert, die schon jeder mensch mitbringt, sondern seine eingliederung in eine technologisch starke, geistig aber schwache gesellschaft.

wer die bilder der tschernobyl-opfer betrachtet, wer die missgebildeten kinder sieht, die noch in nachfolgenden generationen nach tschernobyl geboren werden – und dabei an die unfälle in den japanischen atomkraftwerken denkt, kann am menschen verzweifeln. denn nach tschernobyl wäre die zeit für den konsequenten weltweiten atomausstieg reif gewesen. stattdessen trumpft die atomindustrie lauthals und frech auf, atomkraft sei klimafreundlich. und eine regierung, die sich von lobbyisten das programm diktieren lässt, schiebt den beschlossenen atomausstieg heraus oder will ihn sogar ganz rückgängig machen. [ weiterlesen ]
 
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