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Fukushima-Freisetzung erreicht Tschernobyl-Freisetzung

Natura

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5 November 2010
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Zweite Cäsium-Fallout-Wolke trifft die Welt - UmweltschützerInnen fordern: Hochrisikotechnologie jetzt endgültig abschalten!

Die Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik (ZAMG) geht 14 Tage nach Beginn der Katastrophe im AKW Fukushima von einer Gesamtfreisetzung aus, die der Gesamtfreisetzung von radioaktivem Cäsium und Jod aus der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 25 Jahren entspricht. "Die Gesamtfreisetzung von radioaktivem Cäsium aus dem Tschernobyl-Super-GAU entsprach 85 Petabequerel - jetzt wurden in Fukushima täglich Werte zwischen 5 und 50 Petabequerel Cäsium137 gemessen sowie 100 Petabequerel des schnell zerfallenden Jod131. Was sich hier also in 15 Tagen seit Beginn der Katastrophe an radioaktivem Cäsium summiert hat, ist bereits so hoch wie die Freisetzung von Tschernobyl oder übertrifft diese sogar", kommentiert Reinhard Uhrig, Anti-Atom-Experte von GLOBAL 2000 die von der ZAMG angegebenen Daten. "Bisher kam es zu keiner Freisetzung von Plutonium. Eine Freisetzung von Plutoninum, wie bei der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, würde das Ausmaß der Nuklearkatastrophe von Fukushima noch dramatisch verschlimmern", sagt Uhrig.

Von den 1986 freigesetzten 85 Petabequerel entfielen 1,8 Petabequerel auf Österreich. "Heute, 25 Jahre nach Tschernobyl, ist immer noch mehr als die Hälfte der radioaktiven Cäsium-Zerfälle zu messen, Lebensmittel in Teilen Europas müssen immer noch gesperrt werden - und jetzt trifft schon die nächste Fallout-Wolke die Welt", so Uhrig.


Keine Untergrenze für Gesundheitsfolgen radioaktiver Strahlung

Zwar wird durch die großräumige Verteilung des radioaktiven Dampfes eine geringere Konzentration an radioaktiven Substanzen erreicht, aber man weiß aus den nuklearmedizinischen Untersuchungen nach der Tschernobyl-Katastrophe, dass jeder zusätzliche Eintrag von Radioaktivität in die Umwelt statistisch gesehen zu zusätzlichen Krebserkrankungen und zu zusätzlichen Todesopfern führt. "Diese Non-linear Threshold Hypothesis ist seit langem etabliert und auch anschaulich verständlich: Jede radioaktive Strahlenquelle kann, auch wenn sie noch so gering ist, an der falschen Stelle wie z. B. im Knochenmark verheerende Wirkung entfalten", erklärt Uhrig.

Noch dazu sind die Strahlendosen lokal besorgniserregend hoch: In einer begrenzten Zone in der Nähe der vier havarierten Reaktoren kann eine Effektivdosis von 10 Millisievert (mSV) pro Stunde gemessen werden - gegenüber dem Normalwert von 0,0001 mSV pro Stunde eine 100 000-Fache Erhöhung, die auf ein Jahr bezogen rechnerisch 87 600 mSV ergäbe - ein Normalwert für Österreich entspricht 1 mSV pro Jahr.

"Die Hoffnung ist, dass es den Technikern endlich gelingt, die Reaktoren unter Kontrolle zu bekommen und dass damit die radioaktive Freisetzung gestoppt werden kann", sagt Uhrig.


GLOBAL 2000 fordert: Jetzt abschalten!


"Die einzige sichere Lösung für Atomkraftwerke ist: Jetzt abschalten, zuerst die riskantesten Atomkraftwerke, bis 2020 dann alle weiteren. Die Zukunft ist energieeffizient und erneuerbar, wir brauchen diese Wahnsinnstechnologie nicht", so Uhrig. "Die gestern beim Frühjahrsgipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel beschlossenen Stresstests sind nichts weiter als eine Beschwichtigungstrategie. Einen folgenlosen Prozess zu beschließen ist keine angemessene Antwort auf die Katastrophe von Fukushima. Die Hochrisikoreaktoren müssen umgehend abgeschaltete werden", fordert Uhrig.

Status der havarierten vier Reaktoren in Fukushima:
www.global2000.at/site/de/wissen/atom/unfaelle/article-fukushi
ma1.htm


Mit freundlicher Genehmigung durch: http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1057433
 
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