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Lichtblick AG

Jens

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8 Dezember 2010
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Lichtblick und der Graustrom

Verwechselt bitte nicht Regelenergie mit Spitzenlaststrom

War es nicht so, dass Lichtblick früher mal für Spitzenlaststrom Graustrom genutzt hat?

http://www.lichtblick.de/h/strommix_und_herkunft_332.php
LichtBlick garantiert 100 Prozent Ökostrom

Jeder Energieversorger – auch ein Ökostromanbieter – muss aus technischen Gründen geringe Mengen „Graustrom“ undefinierter Herkunft beziehen. Denn die kurzfristigen Schwankungen beim Stromverbrauch müssen von den Betreibern der Stromnetze ausgeglichen werden, um die Netzspannung stabil zu halten. Dieser Ausgleich liegt nicht in unserer Hand. Er geschieht noch immer mit Graustrom (sogenannte Regel- bzw. Ausgleichsenergie).

Ich halte die Formulierungen für schlecht bis falsch. Ein Ökostromanbieter muss nicht Graustrom beziehen. Extrem kurze Netzschwankungen gleicht der Netzbetreiber aus und nutzt dazu vielleicht Graustrom. Das führt imho dazu, dass es keine hundertprozentige zeitgleiche Ökostromversorgung in Netzen von Netzbetreiber gibt, die Graustrom verwenden. Ein Ökostromanbieter kann im Mittel mehr Ökostrom ins Netz pumpen, als seine Kunden verbrauchen und bekommt dann den überschüssigen Strom zu sehr schlechten Konditionen vergütet.

Anders sieht es bei der EWS Schönau im Netz in Schönau aus: Die benutzten imho als Regelenergie Strom aus effizienten KWK Kraftwerken.

Wenn also jemand im Netz der EWS einen Atomstromanbieter nutzt, dann wird als Regelenergie sauberer Ökostrom eingespeist. Auch wenn der Atomstrombefürtworter das nicht will.
Um eine 100%ige und zeitgleiche Ökostromversorgung zu bekommen, müssen die Netzbetreiber Ökostrom nutzen und unabhängig von den Atomkonzernen sein (Stichwort "Konzession/Konzessionsverlängerung" streitig machen).

Ich glaube, dass Lichtblick nicht der schlechteste Stromanbieter ist, aber EWS, GPE und NaturStrom halte ich für ganzheitlicher.

Eine Spiegel Satire aus dem Jahr 2008: Reiner als rein: Ökostrom von Lichtblick wird immer sauberer
 

Jens

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Ökostrom von Lichtblick ist dreckiger

Jens' schrieb:
Verwechselt bitte nicht Regelenergie mit Spitzenlaststrom

War es nicht so, dass Lichtblick früher mal für Spitzenlaststrom Graustrom genutzt hat?
Ach, ich habe übersehen, die machen das ja immer noch mit Graustrom?

Also http://www.lichtblick.de/uf/pdf/down_strom_tuev_zertifikat_2010.pdf ist ja ein Schmarrn. Erst heisst es "Lichtblick versorgt seine Kunden mit einem Strommix, der gänzlich ohne Anteile an Strom aus Atom-, Kohle- und Ölkraftwerken auskommt", dann heisst es in einem neuen Unterpunkt "Zum Ausgleich kurzfristig auftretener Abweichungen zwischen Nachfrage und Einkauf handelt Lichtblick am Spotmarkt der Strombörse. Lichtblick hat dort mehr regenerativ erzeugten Strom gekauft, so dass im Saldo eine vollständige regenerative Bilanz in 2009 bescheinigt werden kann."

Erst wer das ganze Zertifikat gelesen und verstanden hat, weiss Bescheid. Das Zitieren eines Unterpunktes kann zu einem sinnentstelltem Zitat führen. Ich vermute mal, dass Lichtblick das nicht stört.

Lichtblick kauft also keinen dreckigen Strom und wäscht ihn durch Zertifikate rein oder produziert im Jahresmittel soviel sauberen Strom, wie die Kunden verbrauchen, sondern Lichtblick schafft keine zeitgleiche Ökostromeinspeisung, kauft dreckigen Strom, und gleicht den dreckigen Strom nicht nur durch gleichviel sauberen Strom aus, sondern speist/verkauft sogar mehr sauberen Strom ins Netz, als dass dreckiger Strom gekauft wurde.

Dies scheint bei "Atomausstieg-selber-machen" keine Bedingung zu sein, denn sie werden da auch genannt.

Imho verarscht Lichtblick die Kunden, indem wiederholt nicht deutlich gesagt wird, dass keine zeitgleiche Ökostrom-Einspeisung erfolgt und dass nicht deutlich von Regelenergie und Spitzenlaststrom gesprochen wird und vorgeschoben wird, dass die Regelenergie für andere Ökostromanbieter auch dreckig sein kann.

Lichtblick solte schreiben "Unser Ökostrom ist dreckiger als Ökostrom von EWS, GPE und Naturstrom". Das wäre ehrlich.


Es gilt wohl noch immer:
 

Jens

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8 Dezember 2010
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Replica' schrieb:
Hallo liebe Foren User,

Ich Arbeite bei lichtblick und habe natürlich auch Selber Lichtblick.

Und nun Sagt ihr mir mal Wie soll Lichtblick den Atom müll erzeugen?

Wenn man es genau nimmt stimmt es ein wenig ! Unsere Mitarbeiter die den Kunden mit Rat und Tat bei seite stehen und natürlich zum kunden fahren Produzieren CO2 aber davon garantiert auch wenig Bluemotion.



Wenn jemand Intresse hat einfach Melden
Meld!

Du hast wieder den gleichen Lichtblick-Stil wie auf der Homepage und im TÜV Zertifikat (siehe meine 2 Beiträge vorher). Eine rethorische Frage die abwiegelt "wie soll denn sowas sein?", dann eine kurzes "Genaugenommen, schon irgendwie", aber mit dem Hauch von "Das ist aber schon viel zu penibel Wer stellt sich denn so an?!" und dann kommt ein "ach, wir machen doch alle ein bisschen CO2".

Was meinst du mit Bluemotion in deinem Satz. "Unsere Mitarbeiter [..] Produzieren CO2 aber davon garantiert auch wenig Bluemotion." Ist das hier ein Buzzword-Bingo? War das absichtlich um Verwirrung zu stiften und die Diskussion auslaufen zu lassen? BlueMotion ist ein Begriff von Volkswagen für deren sparsamere Modelle/Technologie.

Und sicher produzieren wir alle CO2, aber es geht hier darum, dass Lichtblick bereit ist Atomstrom für Spitzenlast einzukaufen.
 

Jens

Member
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8 Dezember 2010
Beiträge
18
Jens' schrieb:
Also http://www.lichtblick.de/uf/pdf/down_strom_tuev_zertifikat_2010.pdf ist ja ein Schmarrn. Erst heisst es "Lichtblick versorgt seine Kunden mit einem Strommix, der gänzlich ohne Anteile an Strom aus Atom-, Kohle- und Ölkraftwerken auskommt", dann heisst es in einem neuen Unterpunkt "Zum Ausgleich kurzfristig auftretener Abweichungen zwischen Nachfrage und Einkauf handelt Lichtblick am Spotmarkt der Strombörse. Lichtblick hat dort mehr regenerativ erzeugten Strom gekauft, so dass im Saldo eine vollständige regenerative Bilanz in 2009 bescheinigt werden kann."
Ich konnte aus dem PDF nicht kopieren und musste deshalb abtippen. Dabei ist mir ein Fehler unterlaufen. Richtig heisst es:

"Lichtblick hat dort mehr regenerativ erzeugten Strom verkauft als Strom gekauft,"
 
F

FetzigerFuzzi

Guest
Jens' schrieb:
"Lichtblick hat dort mehr regenerativ erzeugten Strom verkauft als Strom gekauft,"
Also gibt es einen Mechanismus "nicht regenerativ erzeugten Strom" in "regenerativ erzeugten Strom" umzuwandeln. Ich nehme an, es gibt neben dem Strommarkt noch einen Zertifikatemarkt, an dem Lichtblick fleissig teilnimmt.

Aber auch abseits dieser absurden Umstände:
Ich finde an Lichtblick lässt sich gut erkennen, wie in einer Tausch-Gesellschaft wie der unseren ausnahmslos alles zur Ware gemacht wird, um einem wie auch immer gearteten Verwertungsprozess zugeführt werden zu können. Alles wird dahingehend assimiliert. Es gibt kein Entkommen.

In Fall Lichtblick werden dem gewöhnlichen Produkt "Energie" Marker eines gewissen "ökologisches Bewusstsein" angeheftet. Mit diesen Markern ausgestattet wird ein vermarktbarer Mehrwert geschaffen - man kann das gewöhnliche Produkt jetzt an "Ökos", bzw. Leute, die in Beziehung "Nachhaltigkeit" sensibilisiert wurden, verkaufen.
Die Idee von Lichtblick ist aus marktwirtschaftlicher Perspektive sicher nicht dumm. Wenn man es allerdings etwas "globaler" betrachtet, muss man feststellen, dass Lichtblick einfach nur die jahrzehntelange Aufklärungsarbeit anderer zu eigenem geldwerten Profit vermarktet, ohne irgendeinen eigenen substanziellen Beitrag zur Sache geleistet zu haben. Respekt, super Geschäftsidee!

Wenn die Ökonummer ausgelutscht, und das mühsam von anderen aufgebaute Sesibilisierungspotential in der Bevölkerung vollständig ausgebeutet ist, dann wird sich Lichtblick - wie jedes andere Unternehmen der Art - andere Marker suchen müssen, um ihren Strom an den Mann bringen zu können.

Angepisst bleiben nur die Leute zurück, denen es weniger um kurzfristigen monetären Profit ging, als um die nachhaltige Sicherung der Bewohnbarkeit unseres Planeten.
 
S

sonnenblümchen

Guest
Habe ich ja gleich gesagt, dass Lichtblick da nicht sauber ist, aber das hat mir ja keiner geglaubt.... :rolleyes: ....da wird einem ja mal wieder übel...
 

Autonomer

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13 November 2010
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16
Nur mal so am Rande, ich würde immer noch zu Lichtblick wechseln, bevor ich nur einen Cent dieser Atommafia in den Hals stecken würde!



Der Autonome
smiley358.gif
 
F

FetzigerFuzzi

Guest
Nun ist es ja nicht so, das es dazu nicht noch Alternativen gibt:
- Die einen sehr ähnlichen Preis verlangen.
- Mit dem Geld auch tatsächlich was "für die Umwelt" tun, statt damit Hochglanzbroschüren zu drucken, in denen ihre prima Kooperation mit dem "Umweltaktivisten Volkswagen" gerühmt wird.

Noch eine Frage:
Was macht Lichtblick eigentlich mit dem selbsterzeugten Strom aus den Erdgas-Blockheizkraftwerken? Wird der mittels Zertifikatekauf grün gemacht und als "Ökostrom" weiterverkauft?
 

Jens

Member
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8 Dezember 2010
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FetzigerFuzzi' schrieb:
Noch eine Frage:
Was macht Lichtblick eigentlich mit dem selbsterzeugten Strom aus den Erdgas-Blockheizkraftwerken? Wird der mittels Zertifikatekauf grün gemacht und als "Ökostrom" weiterverkauft?

Strom aus effizienten Erdgas-BHKWs wird als hinreichend sauber angesehen um die Erneuerbaren Energie zu ergänzen, bis eine 100% Versorgung aus Erneuerbaren steht. Das Wort "Brücke(ntechnologie)" wurde früher mal dafür genutzt, Merkel und Röttgen haben es dann auf AKWs gemünzt. (Offtopic: Das Aufgreifen und Umdrehen von Schlagworten ist meiner Meinung nach ein Hinweis, wie stark die Erneuerbaren Energie die Atombefürworter mittlerweile bedrängen).

EWS hat, glaube ich, noch 5-10% Strom aus BHKWs. In der Greenpeace Studie Plan B steht in der Kurzfassung [1] auf Seite 11 (Langfassung [2]):

Kraft-Wärme-Kopplung: hohe Wirkungsgrade erzielen
Weil in einer Übergangszeit auf fossile Brennstoffe nicht vollständig verzichtet werden kann, ist es entscheidend, dass diese zukünftig optimal genutzt werden. Die zweite Säule der Energieversorgung im Greenpeace-Energiekonzept ist deshalb der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, bei der in dezentralen Anlagen mit Wirkungsgraden von mindestens 80 Prozent zugleich Strom und Wärme erzeugt wird. KWKAnlagen können mit fossilen Brennstoffen (vor allem Erdgas) sowie mit Biogas und -masse betrieben werden, in Zukunft wird die Geothermie eine immer größere Rolle spielen. Erdgas-KWK dient also als „Brückentechnologie“ auf dem Weg zur Vollversorgung durch die Erneuerbaren.


[1] http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/studie_energie_screen.pdf
[2] http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/Plan_B_2050_lang.pdf
 

h.yurén

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24 Januar 2011
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11
den vertretern der reinen lehre vom grünen strom ist zu verraten, dass es den grünen strom in reinform nicht gibt und auch in zukunft nicht geben kann.
jetzt sieht es noch wesentlich schlechter aus mit der ökobilanz. z.b. sind die stromnetze meist noch im besitz der atomstromer. wer also meint, irgendwo reinen ökostrom kaufen zu können, irrt, weil die nutzung der netze für die stromanbieter nicht umsonst zu haben ist, sprich: die ökostromer müssen an den netzbetreiber einen relativ hohen beitrag zahlen. lichtblick spricht von einem drittel des kw-preises.

wenn aber nun jemand die mischung des reinen ökostroms mit atom- oder kohlestrom gar nicht gefällt und er deshalb eine inselanlage mit eigenen modulen baut, um sich endlich mit ganz sauberem strom von der sonne zu versorgen, bleibt auch in diesem fall noch ein rest, der gar nicht so winzig ist. denn die herstellung der pv-anlage ist zum größeren teil wahrscheinlich durch mixstrom erst möglich geworden.

darum sollten wir nicht viel kritisieren, wenn die annäherung an das ideal erkennbar ist.
 

Natura

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5 November 2010
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1.598
Und sicher produzieren wir alle CO2, aber es geht hier darum, dass Lichtblick bereit ist Atomstrom für Spitzenlast einzukaufen.

Meiner Meinung nach gehört das Unternehmen dann NICHT mehr zu einem echten Ökostromanbieter !!!
 
S

sonnenblümchen

Guest
Habe gerade bei meiner Krankenkgymnastin ein Prospekt in der Hand gehabt, wo Lichtblick als Ökoanbieter angepriesen wird. Bring ich nachher mal eins mit.
 
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