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Atomstrom-Check: Immer noch 4 Prozent Atomstrom-Anteil in Österreich

Natura

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Greenpeace und GLOBAL 2000 fordern gesetzliches Aus für Atomstrom-Importe

Immer mehr österreichische Energieversorger steigen aus dem Geschäft mit Atomstrom aus. Das zeigen die heute von Greenpeace und GLOBAL 2000 präsentierten Ergebnisse ihres aktuellen Atomstrom-Checks. Damit ist der Anteil an Atomstrom bei den neun Landes-Energieversorgern und dem Verbund, der im Jahr 2010 noch bei 7 Prozent lag, um 43 Prozent auf aktuell 4 Prozent gesunken. Das bedeutet jedoch, dass noch immer eine Strommenge importiert wird, die der Jahresproduktion des Atomkraftwerks Krško entspricht. Lediglich der Verbund-Konzern und die Kärntner Kelag stellen sich dem erfreulichen Anti-Atomstrom-Kurs der heimischen Stromanbieter noch entgegen.

„Während ein Großteil der heimischen Energiewirtschaft mittlerweile auf Atomstrom verzichtet und damit beweist, dass dies sehr wohl möglich ist, setzen Verbund und Kelag nach wie vor auf den Profit mit Atomstrom. Um diesen Unternehmen einen Strich durch ihre Rechnung und Österreich vollständig atomstromfrei zu machen, muss daher eine gesetzliche Regelung für einen Stopp von Atomstromimporten beschlossen werden. Das wäre ein echter Durchbruch im internationalen Kampf gegen die Atomkraft ", fordern GLOBAL 2000-Sprecher Reinhard Uhrig und Greenpeace-Sprecher Jurrien Westerhof im Hinblick auf den am kommenden Montag stattfindenden Anti-Atomgipfel der österreichischen Bundesregierung.

Der aktuelle Atomstrom-Check durch die Umweltorganisationen ergab, dass in Österreich von zwölf Energieversorgern nun zehn atomstromfrei sind. Dies sind neben den beiden Ökostrom-Anbietern AAE Naturstrom und Ökostrom AG, sowie BEWAG, Wien Energie, EVN, Salzburg AG und Energie Steiermark nun auch Energie AG Oberösterreich, TIWAG und VKW. Die drei letztgenannten Unternehmen haben gegenüber der letzten Untersuchung im September 2011 bei dieser aktualisierten Untersuchung deutlich transparenter agiert und konnten mittels detaillierter Nachweise belegen, dass der Strom nicht aus Atomkraftwerken stammt. Lediglich zwei Stromanbieter halten weiterhin am Handel mit Atomstrom fest – der Verbundkonzern und die Kärntner Kelag.

Einer Umfrage zufolge, die im Juni 2011 von Greenpeace und GLOBAL 2000 in Auftrag gegeben wurde, sprechen sich ganze 80 Prozent der ÖsterreicherInnen entschieden gegen den Handel mit Atomstrom durch heimische Energieversorgungsunternehmen aus, 74 Prozent der Befragten befürworten ein Atomstrom-Importverbot. Dass ein gesetzlich geregelter Stopp von Atomstrom-Importen EU-rechtlich möglich ist, wurde im Vorjahr mit zwei unabhängigen Gutachten belegt. Eine solche Regelung würde zwangsläufig zu einer geringeren Nachfrage nach Atomstrom führen, wodurch weniger Atomkraftwerke benötigt würden. „Wenn sich Länder wie Tschechien oder die Slowakei, mit dem Hinweis auf die freie Wahl der Energieträger, für Atomkraft entscheiden, dann muss Österreich auch die freie Wahl haben, keinen Atomstrom mehr zuzulassen“, führt Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace, aus. „Atomkraftwerke sind aufgrund der horrenden Baukosten ohnehin sehr schwer finanzierbar.

Je kleiner der Markt für Atomstrom wird, desto uninteressanter wird es für Investoren, Atomkraftwerke zu bauen und zu finanzieren. Die nuklearen Energieversorger verfolgen die Haltung Österreichs genau. Damit erlangt die Entscheidung Österreichs zu Atomstromimporten Symbolkraft weit über Österreichs Grenzen hinaus“, ergänzt Klaus Kastenhofer, Geschäftsführer von GLOBAL 2000.

Mit freundlicher Genehmigung durch: http://www.oekonews.at
 
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